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Die großen Vorteile der der Bioenergie nicht verspielen

Verantwortlicher Autor: Carlo Marino Rom/Berlin, 16.03.2023, 13:56 Uhr
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Rom/Berlin [ENA] Die nachhaltige Bioenergie leistet einen unverzichtbaren Beitrag zu den Klima- und Energiezielen Deutschlands und einer sicheren und unabhängigen Energieversorgung. Sie stellt nicht nur gesicherte und flexibel regelbare Leistung für Strom und Wärme be-reit, sondern ist auch im Verkehrsbereich bislang die einzig nennenswerte klimascho-nende Antriebsoption. Feste, flüssige und gasförmige Bioenergieträger haben 2021

knapp 79 Mio. t CO2 vermieden. Biokraftstoffe stehen für 87 % der Erneuerbaren Ener-gien im Verkehrsbereich. Bei der erneuerbaren Wärmebereitstellung kommen biogene Energieträger – allen voran Holz, aber auch Biogas – auf einen Anteil von insgesamt 86 %. Im Strombereich liefert v.a. Biogas, aber auch Holzenergie, 22 % des erneuerbaren Stroms.1 Die Bioenergie ist für eine erfolgreiche Transformation der Wirtschaft hin zur Klimaneutralität unverzichtbar. Heute beginnt der erste von insgesamt vier Online-Workshops der Bundesregierung im Rahmen der Erarbeitung einer nationalen Biomassestrategie. Diese sind thematisch aufgeteilt in die Bereiche „Biomasseerzeugung“, „Energiesektor und Gebäudewärme“, „Industrie und Bauwirtschaft“ sowie „Verkehr“.

Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüro Bioenergie, kommentiert: „Es ist zu begrüßen, dass die Bundesregierung nun mit Sektorworkshops die Erarbeitung einer nationalen Biomassestrategie vorantreibt. Die Bioenergiebranchenverbände stehen bereit, um an der Erarbeitung mitzuwirken und ihre Fachexpertise in die Politik der Bundesregierung einzubringen. Die Biomassestrate-gie wird richtungsweisend für die zukünftige Gesetzgebung und die gesamte Bioenergiebranche sein und verlangt daher von Beginn an eine breite und transparente Beteiligung, umsichtiges Handeln und Weit-sicht.

Bereits heute vermeiden feste, flüssige und gasförmige Bioenergieträger knapp 74 Millionen Tonnen CO2. Doch die Bioenergie reduziert nicht nur Treibhausgasemissionen, sondern mindert direkt die Abhängigkeit fossiler Energieimporte und schafft so auch in unsicheren Zeiten Versorgungsicherheit und Resilienz. Aktu-ell ersetzen rund 1.000 PJ inländisch gewonnener Biomasse importierte fossile Energieträger. Bereits in 2030 könne durch die Erschließung weiterer nachhaltiger Biomassepotenziale bis zu 1.500 PJ umwelt- und klimafreundlich genutzt werden und so einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele der Bun-desregierung erfüllen.

Deshalb ist es Aufgabe der Nationalen Biomassestrategie, eine konsequente Nutzung aller sozial, wirt-schaftlich und ökologisch nachhaltig verfügbaren Biomassepotenziale für energetische Zwecke zu ermögli-chen und nicht durch willkürliche Priorisierungen etablierte Biomassenutzungskonzepte einzuschränken. Damit würden nicht nur Klimaziele verfehlt, sondern es würde auch kurzfristig die Verfügbarkeit zuverlässi-ger Strom- und Wärmequellen in einer Energiemangellage in Frage gestellt. Gleichzeitig muss die Strategie die Potentiale für Ernährung und stoffliche sowie energetische Biomassenutzung miteinander verbinden und für Synergieeffekte wie einer Steigerung der Artenvielfalt sorgen.“

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