Donnerstag, 28.03.2024 21:31 Uhr

Hecken für Wildlebensräume in Voerde

Verantwortlicher Autor: Johannes Hansen Voerde (Niederrhein), 08.03.2023, 16:17 Uhr
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Jägerinnen und Jäger pflanzen Hecken für Wildlebensräume
Jägerinnen und Jäger pflanzen Hecken für Wildlebensräume  Bild: Jahannes Hansen (Hegring Voerde)

Voerde (Niederrhein) [ENA] Seit Jahren engagiert sich der Hegering Voerde durch Heckenpflanzungen und die Anlage von Blühstreifen für den Arten- und Naturschutz. Im Jahr 2022 gab es dafür sogar den Biotobhegepreis der Wildtier- und Biotopschutz-Stiftung NRW und des Landesjagdverbands NRW.

Auch dieses Frühjahr haben wieder fleißige Jägerinnen und Jäger über 1000 Weißdorn- und Schwarzdornpflanzen in den Boden gesetzt. So wird die typische niederrheinische Heckenlandschaft erhalten, wie sie in der Mommniederung noch vermehrt anzutreffen ist. Dort und in den anderen Voerder Jagdrevieren wurden so in den letzten Jahren mit über 10.000 Jungpflanzen alte Hecken ergänzt und viele hundert Meter neu angelegt. Als nächster Punkt auf der Einsatzliste der Jägerinnen und Jäger steht die Einsaat von Blühstreifen und Wildwiesen. Auch hier investiert der Hegering jedes Jahr in Saatgut von regionaler Blüh- und Kräutermischung, die dann in den einzelnen Jagdrevieren ausgesät werden.

Damit fördern die Mitglieder des Hegerings seit vielen Jahren aktiv den Arten- und Naturschutz in Voerde, erhalten und schaffen neue artenreiche Lebensräume in der sonst intensiv genutzten Kulturlandschaft. Die Jägerinnen und Jäger, die seit jeher ein enges Verhältnis mit der Natur und ihren Wildtieren hegen, freuen sich auch über die positive Entwicklung in der Öffentlichkeit für mehr Interesse an der Natur. Gleichzeitig ist jedoch mit zunehmender Sorge festzustellen, dass bei dem steigenden Interesse an Naturerlebnissen und der Nutzung der freien Landschaft (besonders während und nach der Pandemie), dass Naturverständnis erheblich weniger wird. So finden beim Spaziergang durch den Wald,

bei der Runde mit dem freiherumlaufenden Hund durch das Naturschutzgebiet oder beim Radfahren querfeldein in den Rheinwiesen am Deich, das Ruhe- und Schutzbedürfnis der Wildtiere und ihrer Lebensräume immer weniger Berücksichtigung. Die Jägerinnen und Jäger suchen aktiv den Dialog, und klären mit Infotafeln und Hinweisschildern über die Lebensgewohnheiten der heimischen Wildtiere und die Bedeutung von z.B. Hecken, Bauminseln und Blühstreifen als wichtige Rückzugsgebiete auf. Dabei appellieren Sie an das Verständnis der zwei- und ihrer vierbeinigen Besucher und bitten um Rücksicht. Besonders in der nun anstehenden Brut- und Setzzeit (01. März bis 15. Juli) gelten überall in der freien Landschaft gesonderte gesetzliche Bestimmungen.

Ein Jeder sollte daher Eigenverantwortung übernehmen und sich mit entsprechender Umsicht in der Natur bewegen und sich ggf. darüber hinaus mit den gesetzlichen Bestimmungen für den Besuch im Wald, im Naturschutzgebiet oder auch in der Feldflur informieren. Gleichsam besorgniserregend sehen die Mitglieder des Hegerings die aktuelle Entwicklung in Voerde und dem näheren Umfeld bei dem gewerblichen Flächenverbrauch, aktuell besonders für riesige Logistikzentren im Hafen Emmelsum und im Lippemündungsraum. Schwer verständlich sind die bereits laufenden und noch geplanten Bauvorhaben der Stadt Voerde und Wesel, sowie die Bereitschaft zukünftig weiter und noch stärker auf diese flächenintensive Wirtschaft setzen zu wollen.

In Zeiten in denen Artensterben, Klimawandel und ganz aktuell, der Lebensraumverlust durch massive Flächenversiegelung (laut Umweltbundesamt fast 600.000m² jeden einzelnen Tag in Deutschland) täglich in den Schlagzeilen auftauchen, ist es nach Meinung der Jägerinnen und Jäger nicht mehr tragbar, so verschwenderisch und sorglos mit unserer verbliebenen Natur umzugehen.

Der Hegering unterstützt daher auch mit aller Kraft unter anderem die Initiative „Biotop Emmelsum bleibt“, zusammen mit vielen anderen Vereinen, Organisationen und unzähligen Privatpersonen. Gemeinsam wehren sie sich gegen die von der Stadt Voerde und einem Düsseldorfer Großinvestor geplante Zerstörung und Zerschneidung von Lebensräumen in Emmelsum, um auf Grundlage veralteter und Jahrzehnte alter Pläne einen weiteren überdimensionierten Hallenkomplex zu errichten.

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